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Dienstag, 23. August 2011, 11:02 Uhr
Scharfe Kritik an geplanten Regionalschul-Investitionen
Berbig sieht Rot
Infoarchiv Norderstedt | Miro Berbig platzt der Kragen: In einer emotionalen Erklärung kritisiert der Fraktionschef der Norderstedter LINKEN geplante Millioneninvestitionen in die Regionalschule Garstedt und wirft seinem Amtskollegen Günther Nicolai (CDU) Beratungsresistenz vor. Der wolle so Berbig, seine Meinung "bockig gegen die Mehrheit durchsetzen".
Berbig reagiert damit auf einen Entwurf für den Aus- und Umbau der Regionalschule Garstedt, der kürzlich im Ausschuss für Schule und Sport vorgestellt wurde. Für insgesamt fast 20 Millionen Euro sollen die maroden Gebäude auf Vordermann gebracht werden, obwohl die Schule zuletzt gerade mal 20 "freiwillige" Anmeldungen präsentieren konnte - bei einem gesetzlich geforderten Minimum von verlässlich 40 SchülerInnen pro Jahrgang. Nur durch "Rückläufer", also auf anderen Schulen wegen fehlender Kapazitäten abgewiesene SchülerInnen, konnte der aktuelle fünfte Jahrgang schließlich mit zwei kleinen Klassen starten. Während in Verwaltung und Kommunalpolitik deshalb nicht Wenige über die Schließung der Schule nachdenken (wir berichteten), wirkt eine gleichzeitig geplante Millioneninvestition tatsächlich einigermaßen bizarr.
Doch ganz so einfach ist die Sache nicht: Sowohl SPD und GALiN, als auch die bisher so regionalschulfreundliche CDU diskutieren den "Schulstandort Aurikelstieg" mittlerweile unabhängig von der künftig dort betriebenen Schulform: Während die SPD ganz konkret anregt, dort die Oberstufe der erfolgreichen Willy-Brandt-Schule unterzubringen, die dann im Gegenzug deutlich mehr SchülerInnen am Lütjenmoor aufnehmen könnte, will sich auch die GALiN noch ein wenig Zeit lassen, um den Fortbestand des Schulstandortes zu prüfen - möglicherweise als Gemeinschaftsschule. Selbst die CDU, auf die das Modell Regionalschule schließlich zurückgeht, spricht eigentlich eher über den Erhalt des Standortes und Fraktionschef Nicolai sagt nicht zum ersten Mal, dass er in Zukunft von nur noch zwei weiterführenden Schularten ausgeht: Von Gymnasien und Gemeinschaftsschulen. Eine Position übrigens, auf die vor einigen Monaten auch seine Landespartei eingeschwenkt war.
Nicht genug für Berbig: Weil sich die Union relativ kompromisslos für die Millioneninvestition einsetzt, die Gemeinschaftsschule Harksheide aber zeitgleich auf lange zugesagte Mittel wartet, vermutet DIE LINKE ein ideologisches Ränkespiel: "Wo das Geld herkommen soll", so Berbig in Hinblick auf den Aurikelstieg, sei ihm "schleierhaft" und fügt polemisch hinzu: "Kredite nimmt die CDU ja nur für Straßen und Parkanlagen auf". Am Ende müsse wahrscheinlich die Gemeinschaftsschule Harksheide herhalten und auf die dort verplanten 10 Millionen Euro verzichten. So könne man, schäumt Berbig weiter, "das von der CDU ungeliebte Modell natürlich auch kaputt machen". Während die FDP noch Beratungsbedarf hat und eine Abwicklung der Schule ausdrücklich nicht ausschließt, will die zuständige Dezernentin Anette Reinders (GALiN) die nächste "Anmelderunde" im Frühjahr abwarten. Gegenüber der Norderstedter Zeitung spricht sie sich außerdem dafür aus, die Regionalschule Garstedt "im Kontext der gesamten Norderstedter Schullandschaft" zu sehen.
Das, möchte man sagen, hätten vieleicht auch CDU und FDP tun sollen, bevor beide Parteien 2009 mit aller Gewalt drei Regionalschulen durchsetzten.