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Freitag, 27. April 2012, 11:45 Uhr

Farbanschlag im Rahmen der Antifa-Kampagne "Farbe bekennen"

Erneut Angriff auf NPD-Kader

ram. | Nachdem Ende März bereits das Haus des Kreisvorsitzenden der NPD Segeberg-Neumünster, Daniel Nordhorn, mit grüner Farbe "markiert" worden war, griffen Antifa-AktivistInnen in der Nacht zum 24. April jetzt den Wohnsitz von Wolfgang Schimmel in Leezen an.

Foto von einer NPD-Meldung zum Farbanschlag

NPD-Bericht vom Farbanschlag auf Wolfgang Schimmel

Eine Gruppe mit dem Namen "Autonome Dorfgespenster" bekannte sich einen Tag später dazu, das Haus des NPD-Landesschatzmeisters "mit grüner Farbe verschönert" zu haben. Laut einer Stellungnahme der Partei selbst sprühten die Täter außerdem den Schriftzug "Nazi" auf eine angrenzende Garage. Mit dem Farbanschlag wollten die AntifaschistInnen deutlich machen, dass sie "neofaschistisches Gedankengut" in der Region "nicht weiter dulden", außerdem fordern sie dazu auf, sich einem Neonaziaufmarsch am 1. Mai in Neumünster entgegenzustellen.

Wolfgang Schimmel ist neben dem Amt des Landesschatzmeisters Kreisvorsitzender der NPD Lübeck. Das erstaunt ebenso, wie die Tatsache, dass Daniel Nordhorn als Vorsitzender des Kreisverbandes Segeberg-Neumünster in Laboe bei Kiel lebt. Glaubt man einer antifaschistischen Outing-Seite, war Schimmel über seine Ämter hinaus unter anderem für Zusammenstellung und Bearbeitung der sogenannten "Schulhof-CD" verantwortlich, mit der die NPD zu den Landtagswahlen 2005 auf Stimmen- und Mitgliederfang ging. Ursprünglich gehörte Schimmel der CDU an, bei der er zwischen 1983 und 1989 Mitglied war. Nach einem vierjährigen Abstecher zur rechtsextremen DVU trat er schließlich 1993 der NPD bei.

Veröffentlicht in Faschismus/Antifaschismus mit den Schlagworten Antifa, Leezen, Neonazis, NPD, Wolfgang Schimmel