Infoarchiv Norderstedt | Zur diesjährigen Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus bitten der Verein Chaverim - Freundschaft mit Israel und die Stadt Norderstedt am 9. November um 14 Uhr an die KZ-Gedenkstätte Wittmoor. An der Veranstaltung nehmen in diesem Jahr auch Gäste aus Frankreich teil.

Gedenkveranstaltung im Wittmoor, Januar 2010 (Foto: Infoarchiv)

So ist geplant, dass David Lamiray, Bürgermeister von Norderstedts Partnerstadt Maromme, einen Kranz für die NS-Opfer niederlegt. Er wird mit einer Delegation an der Gedenkfeier teilnehmen. Am Gedenkstein im Wittmoor finden mehrmals im Jahr Veranstaltungen statt, die entweder an die Taten der Nazis in der Region oder den Nationalsozialismus insgesamt erinnern und zur Wachsamkeit gegenüber neonazistischen Umtrieben aufrufen. Eine dieser Veranstaltungen wird traditionell am 9. November durchgeführt: Auch wenn im KZ Wittmoor überwiegend "Politische" saßen, also Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter, wird der Ort auch symbolisch für die Trauer um die ermordeten Juden genutzt.

Das KZ Wittmoor, eines der ersten Konzentrationslager überhaupt, wurde am 10. April 1933 eröffnet und bestand nur wenige Monate. Weil dem Hamburger "Reichsstatthalter" Karl Kaufmann die Behandlung der Häfltinge zu "lasch" gewesen sein soll, wurde das KZ bereits im Oktober 1933 wieder geschlossen, die Gefangenen ins Kolafu (Konzentrationslager Fuhlsbüttel) verlegt. Die Gedenkstätte im Wittmoor befindet sich am Fuchsmoorweg, einige Hundert Meter außerhalb Glashüttes.